Unser erster Urlaub mit dem Landy geht in sein Heimatland nach Südengland

Am 30.06. ging es in den frühen Morgenstunden nach Calais. Bis zum Hafen kamen wir jedoch nicht, da die Hafenarbeiter von My Ferry streikten. Wie sollten wir jetzt nach England kommenL? Viele machten sich zum Eurotunnel auf, doch das war keine Alternative für uns also fuhren wir zurück nach Dunkerque und versuchten es bei DFDS. Glück gehabt! Um 20.00 Uhr legte die Fähre ab.

Da wir ziemlich geschafft mit 8 stündiger Verspätung in Dover ankamen, haben wir noch ein paar Meilen im Linksverkehr geübt und einen Parkplatz angefahren, um eine Mütze schlaf im Auto zu nehmen. Nicht sehr bequem aber es reichte um im frühen Morgengrauen weiter zu fahren. Unser  erstes Ziel auf der Insel sollte Tonbridge sein. Erstaunlich wie schnell man sich an den Linksverkehr gewöhnt, eine Herausforderung sind noch die vielen Kreisverkehre, besonders wenn es mehrspurig hinein und hinausgeht. Übung macht ja bekanntlich den Meister. 

Eine Campingplatz-App hatten wir vor dem Urlaub heruntergeladen und suchten um Tonbridge herum einen Lagerplatz. In den Tonbridge-Hills sind wir fündig geworden und sollten nun erleben, was der Namenszusatz „Farm“ auch bedeuten kann. Toller Ausblick aber der Rest …. egal für eine Nacht wird´s reichen und wir waren schon sehr Müde nach den Strapazen der Anreise.  Also Zelt aufbauen und ein Mittagsschläfen halten.

Am Nachmittag haben wir Tonbridge Castle besucht. In dem Museum und auf dem Außengelände wird die 900jährige Geschichte anhand eines deutschsprachigen Audiogerätes toll erklärt und die Ausstellung ist sehenswert. Nach der Zeitreise sind wir noch durch das Städtchen gebummelt und haben für unser leibliches Wohl gesorgt. So nun noch etwas Fingerfood und ein kühles Bier für heute am Zelt und zurück zum Platz den herrlichen Sonnenuntergang genießen.

Den nächsten Morgen haben wir sehr ruhig angehen lassen und es war Mittag eh wir unser Lager abbrachen. Unsere nächste Etappe sollte uns auch nur bis zum Lingfield Caravan Park führen, denn auf dem Weg dorthin lag „Penshurst Place and Gardens“. Ein sehr imposantes Anwesen, das noch heute von der Familie Sidney bewohnt wird. Die Ausstellungen zeigen nicht nur Waffen, Rüstungen, Möbel und Portraits aus 700 Jahren, sondern auch Spielzeug aus der Kindheit der Familienmitglieder. Auch kommt die britische Gartenkunst hier nicht zu kurz. Man braucht schon etwas Zeit um all das zu genießen und die lassen wir uns auch. Penshurst diente auch als Filmkulisse für z.B. Merlin – Die neuen Abenteuer und Wulf Hall.

Tag 4 unserer Reise sollte uns in die Richtung von Bath führen. Auf der Fahrt dorthin haben wir in Dorking einen 2stündigen Stadtbummel unternommen und unsere ersten Fish&Chips verspeist. Sollte nicht das letzte Mal sein J. Im Ort waren Hinweistafeln zu Gebäuden etc. angebracht, nun nichts ungewöhnliches aber warum ist immer ein Huhn mit abgebildet und sogar eine Hahnenskulptur gibt es. Ok, nun wissen wir, dass es auch eine alte Hühnerrasse namens Dorking gibt. Was man nicht so alles lernt ;-).

Das Wochenende steht bevor und wir wollen unser Lager für mindestens 2 Nächste aufschlagen um von dort aus die Umgebung zu erkunden. Dank unserer App haben wir einen kleinen Platz in Bishops Cannings hinter dem Crown Inn gefunden. Direkt vor dem Lager einen Pub mit leckerem Bier und Essen, war zu verlockend also haben wir nicht lange überlegt und unser Lager eingerichtet. Was eine gute Entscheidung war, wie sich herausstellte.

Der Samstag war für das kleine Dorf Avebury, welches einen Steinkreis mit einem Durchmesser von 427 m umgibt, vorgesehen. Aber nicht nur diesen gibt es dort, sondern auch nicht weit ist Silbury Hill, ein 37 m hoher prähistorischer Hügel; West Kent Long Barrow eine ca. 5500 Jahre alte Begräbnisstätte oder „The Sanctuary“ ein neolithischer Kultplatz der ca. 3000 vor Christi entstand. In der Nähe liegt noch Windmill Hill, aber das haben wir geschlabbert. Wir haben noch einen kleinen Ausflug nach Devizes gemacht und die Brauerei von „Farmers Glory“ entdeckt und das Schloß und die Kirche St. Johannes, welche beide ungefähr 1130 erbaut wurden. Dann war auch genug und wir freuten uns auf ein gutes Farmers und etwas zu essen.

Der Sonntag wurde mit einem ausgiebigen Stadtbummel in Bath verbracht. Nach 4 Stunden haben wir uns wieder zum Landy aufgemacht, da es in der Stadt ziemlich voll wurde. Gute Entscheidung, denn kurz bevor wir zum Landy kamen, begann sich ein kräftiges Gewitter zu entladen. Puh, noch einigermaßen trocken geschafft. 

Auf der Rücktour haben wir uns vom Bauch führen lassen und sind in Lacock gelandet. Wie wir erfuhren, wurden hier einige Szenen von Harry Potter gedreht. In einer Töpferei neben dem „Harry Potter Geburtshaus“ haben wir 2 Bodenfliesen erstanden und bekamen von dem Künstler noch eine kleine Führung in seine Privaträume, weil er genau diese Bodenfliesen dort eingearbeitet hatte. Unser Landy hat noch einen britischen Kollegen getroffen und eine Abkühlung bei der Furtdurchfahrt genossen. Nach 12 Stunden Rundreise haben wir einen sehr schönen Abend und eine herzliche Verabschiedung im Crown Inn erlebt. Many thank´s Julie.

Unser 7 Tag führte uns von Bishops Cannings nach Cheddar durch eine atemberaubende Felsenschlucht weiter nach Glastonbury. Ein Stadtbummel und der Besuch der Abby ist ein Muss. Ranken doch so viele Sagen und Legenden um diesen Ort. In der Stadt waren noch einige Hippies vom Glstonbury Festival, was auch als britische Woodstock bezeichnet wird, unterwegs. Dieses Jahr war als besonderer Gast der Dalai Lama anwesend. Wir sind froh, dass wir eine Woche später hier waren, denn es sollen ca. 200.000 Menschen, 4 Tage lang das Städtchen belagert haben. Wenn das König Arthur geahnt hätte, würde Lancelot heute noch die Abby verteidigen J.

Am führen Abend hat Sprühregen eingesetzt und wir haben unser Lager im Nassen auf und wieder abgebaut und sind nach Clovelly aufgebrochen. Bevor wir in das Dorf hinunter sind, haben wir einen kleinen Rundgang oberhalb der Küste, weiter zur Kirche und durch die Gärten gemacht. Am Hafen haben wir etwas gegessen und die Aussicht genossen. Für Fußlahme ist der Auf – und Abstieg nicht zu empfehlen, da es doch ziemlich steil ist und das Kopfsteinpflaster eine weitere Herausforderung stellt. Als sich am Mittag das Dorf füllte, haben wir uns der Küste entlang nach Bude aufgemacht um dort unser Lager für 2 Nächte auf zu schlagen. Den erst vorgesehenen Platz „Trewethett Farm Caravan Club Site“ haben wir aufgrund der Wettervorhersage „Sturmböen von mind. 50 Meilen und Starkregen“ nicht genommen, da er direkt und ungeschützt an der Steilküste liegt.

Nach einer wirklich stürmischen Nacht sind wir am Morgen nach Tintagel gefahren um die mit König Arthur verbundene Stätte zu besichtigen. Vorbei an Tintagel Castle über einen Küstenpfad und zurück über Camelot Castle haben wir uns an der Bäckerei in Tintagel mit lecker gefüllten Teigtaschen gestärkt. 

Über kleine Küstenstraßen sind wir nach Port Isaac und weiter nach New Polzeath. Dort haben wir den Landy geparkt und sind durch ein Naturschutzgebiet an den Strand gewandert. Wir sind dann lange zwischen den Steinen umher geklettert, Nero fand es auch total klasse. Als wir einen Stein entdeckt haben, der aussah wie ein Drachenei, stand fest, der muss mit nach Hause. Also gesagt, getan, wurde der Stein abwechselnd zum Auto getragen. Puh, was man nicht alles für Mitbringsel tut.

Unsere weitere Strecke führte uns am nächsten Morgen zuerst nach Padstow, wo wir einen Stadt- und Hafenrundgang unternommen haben und bevor zu viele Menschen eintrafen haben wir diese kleine Stadt an der Mündung des Camel verlassen um über die Küstenstraße weiter zu fahren. An der B3276 in Höhe von Bedruthan House Hotel gibt es ein Naturschutzgebiet vom National Trust mit einem tollen Küstenrundweg, einer Steiltreppe an den Strand (nur bei Ebbe) und einem kleinen Café. Weiter entlang der Küste, haben wir bei St. Agnes Head einen weiteren Stopp eingelegt, um die Ruinen in der Heidelandschaft zu besichtigen. 

So nun wird es Zeit unser Nachtlager zu finden, welches wir in Gwithian auf der Churchtown Farm gefunden haben. Zelt aufgebaut und 5 Minuten durch die Dünen an einen tollen breiten Sandstrand. Hier haben wir unser erstes Bad im Atlantik genommen; etwas frisch aber super schön wenn man sich daran gewöhnt hat. Nero fand die Wellen etwas zu hoch und setzte sich lieber an den Strand. Da wir noch etwas zu essen brauchten, haben wir in Hayle den Lidl überfallen und gleich auch noch den Mäces gestürmt. Schön, Sonnenuntergang mit einem Gläschen Wein am Strand.

Früh morgens haben wir unsere Rundreise über Zennor, St. Just, Samen, Newlyn nach St. Michaels Mount gestartet. Viele Dinge gesehen und viele kleine Stopps eingelegt wenn der Bauch dies meinte, da erlebt man dann auch schöne Dinge. Sichtlich geschafft freuen wir uns auf unser Lager, einen schönen Sonnenuntergang und leckeren Fisch&Chips auf dem Platz.

Da nun schon der 12 Tag unserer Reise beginnt und die Zeit nur so läuft, machen wir heute Meilen und fahren über A30 und 38 über Plymouth in Richtung Dartmouth. Puh, eine ganz schöne Strecke. In Slapton Sand haben wir einen Lagerplatz nur 500m vom Strand gefunden. Nach einem Bad im Meer haben wir den Abend mit Blick auf selbiges am Lager verbracht. 

Der nächste Morgen startet bei bestem englischen Wetter und passte so richtig gut zu unserem Tagesausflug. Auf zum Dartmoor und „Der Hund von ..Haus Dorp“ gedreht J. Den ganzen Tag sollte uns Regen und Nebel begleiten, aber das hielt uns nicht von einer Wanderung ab. Die Klamotten haben wir dann gewechselt um nach Totnes zu fahren und das typisch kleine englische Städtchen zu besichtigen, doch wie es so ist.

…führt uns der Weg an der Buckfast Abby vorbei und wir müssen einen Stopp einlegen. Das heutige Benediktinerkloster ist erst ca. 100 Jahre alt, doch stand an diesem Ort bereits im Jahre 1018 ein Kloster, welches ab 1136 zu den Zisterzienserorden gehörte. Unter König Heinrich VIII wurde es, bedingt durch die Klosterauflösungen in England, zerstört. Bei Kaffee und Kuchen, natürlich mit Cream, lassen wir diesen Ort auf uns wirken.

So, nun aber auf nach Totnes zu einem verkürzten Stadtbummel, da es später ist als gedacht, aber das ist ja auch o.k. so.

Auch der 14 Tag bleibt bei traditionell englischem Wetter und wir bauen unser Lager im Nassen ab. Wir sind glücklich und zufrieden mit all den schönen Begegnungen, Eindrücken und Erlebnissen, die uns unsere erste kleine Reise mit dem Landy gebracht hat. Da es noch einige Meilen bis Dover sind, fahren wir bis Chichester, verbringen dort unsere letzte Nacht, bevor wir die schöne Insel am nächsten Tag verlassen.




Danke U.K. , wir kommen wieder!