Der Rittersitz Haus Dorp

Geschichtliches zur Burg Haus Dorp

Auf dem Höhenzug des Naafbachtal in Richtung Wahlscheid liegt die kleine Ortschaft Lohmar Hausdorp, deren Mittelpunkt das Burghaus aus dem 16. Jh. bildet.

Diese exponierte Lage wurde wahrscheinlich bereits in der frühfränkischen Zeit (7-9 Jh.) im Rahmen der Landnahme besiedelt. 

Im Vasallenverzeichnis von Abt Wolfard I von Siegburg ist ausgeführt, dass Gise von Blankenberg  zwischen 1320 und 1349 mit einem Hof zu Dorpe belehnt wurde. Die Abtei Siegburg übte das Lehnsrecht bis Anfang des 16. Jh., durch zahlreiche Urkunden belegt, aus. 

Im Jahre 1487 gewährte „Elsse van Dorp“ dem Herzog Wilhelm II gemäß der „Auftragung der Untersassen des Herzogtums Berg“ ein Darlehen. 1534 gelangte das Rittergut durch Pfandschaft endgültig in das Eigentum der adeligen Familie Markelsbach gen. Allner. 

Das heute noch erhaltene Herrenhaus stammt noch aus dieser Zeit, da der dreistöckige Dachstuhl nach dendrochronologischen Untersuchungen aus dem Jahre 1506 stammt. 

Um das Jahr 1566 brachte die Tochter Sibylla von Markelsbach den Rittersitz in die Ehe mit Wilhelm von Gülich zu Berg vor Floisdorf ein. Die reformierte Familie von Gülich zu Berg, erhält im Jahre 1672 aufgrund des geschlossenen Religionsvergleich, das Recht auf dem Adelssitz, im sonst katholischen Kirchspiel Wahlscheid, die freie Religionsausübung zu halten. Am 29.08.1753 stirbt mit Wilhelm Ludwig von Gülich der letzte Nachfahre auf Haus Dorp. Nach dem Tod seiner Gemahlin Charlotte Friederika Wilhelmina Ernestina von  Homburg, Sayn und Wittgenstein geht der Rittersitz durch Pfandschaft an die Erben Peter Everhard von Cronenberg über, die ihn an das Haus Leerbach verkauften. Es folgten mehrere Eigentumswechsel, bis 1825 das als Einheit noch verbliebene Gut, von Familie Steeger gekauft und im Anschluss zwischen den drei Brüdern geteilt wurde. Zwei der drei landwirtschaftlichen Betriebe wurden bereits zum Ende des 19. Jh. verkauft. Zwar ist heute der dritte Teil noch im Besitz von Nachfahren der Familie Steeger, der landwirtschaftliche Betrieb wurde aber eingestellt. Der Betrieb, welcher zur rechten Burghaushälfte gehörte, wird heute als Reitstall geführt. 

Auch der Betrieb, welcher zur linken Burghaushälfte gehörte, wurde eingestellt und nach und nach veräußert. Im Jahre 2002 konnten wir die Burghälfte und etwas später die noch verbliebene Scheune mit unserem „Burggarten“ erwerben.

 

 

Quellen: „Siedlungs- und Heimatgeschichte der Gemeinde Lohmar“ (W. Pape)

        „Auf den Spuren alter Häuser“ Band 2 (Schmidt, Köhren-Jansen, Freckmann)

         Weitere Quellenangaben ergeben sich aus den beiden Büchern